Am 17. Mai besuchten wir (wieder einmal) die Sohrwiesen.
Bei den Sohrwiesen handelt es sich um ein 100 ha großen Feuchtwiesenkomplex. Der Hannoversche Vogelverein kaufte die Fläche in de 1980er Jahren. 1992 wurde die Fläche Landschaftsschutzgebiet und steht auch als sog. FFH Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) unter staatlichem Schutz.
Hier ein Auszug aus der Landschaftsschutzgebietsverordnung der Region Hannover ( LSG -H 59):
„Das Landschaftsschutzgebiet "Sohrwiesen" liegt im westlichen Vorland des Hämeler Waldes und gehört zur naturräumlichen Einheit der Lehrter Geest. Die flachwellige, von der Burgdorfer Aue und dem Billerbach durchzogene Landschaft ist eiszeitlich geprägt. Der Boden wird von einem Gemisch aus Sand, Schluff und Ton mit Steinen (Geschiebelehm) bestimmt, der in weiten Bereichen unter Grund- und Stauwassereinfluss steht. Dadurch finden sich in diesem Landschaftsraum überwiegend extensiv genutzte Wiesen, Weiden, Röhrichtbereiche, Kleingewässer (Teiche, Tümpel, Gräben) sowie naturnahe feuchte bis nasse Laub- und Bruchwälder (Bauernwälder) und einzelne Brachflächen mit wertvollen Pflanzen-gesellschaften unterschiedlicher Entwicklungsstadien.
Darüber hinaus ist das Gebiet durch Hecken, Feldgehölze, Baumgruppen und Einzelbäume (Eichen, Erlen und Weiden sind charakteristische Holzarten) geprägt und abwechslungsreich gegliedert. Diese Landschaftselemente sind bedeutsame Lebensräume für seltene, in ihrem Bestand bedrohte Tierarten sowie für wildwachsende gefährdete Pflanzenarten.
Das Gebiet ist insgesamt auch als Rast- und Nahrungsplatz für Zugvögel bedeutsam. Aufgrund der unterschiedlichen Boden- und Wasserverhältnisse sowie der natürlichen Landschaftsverhältnisse wird das Gebiet in zwei Schutzzonen gegliedert:
Schutzzone I
Die Schutzzone I umfasst besonders schützenswerte, wertvolle wechselfeuchte bis nasse Grünlandstandorte mit einzelnen trockeneren inselartigen Bereichen am westlichen Rand des Hämeler Waldes, in den Niederungsflächen des Billerbachunterlaufes und den Randbereichen des Oberlaufes der Burgdorfer Aue. Schon die Flurbezeichnungen Rotes Bruch, Bauernwiesen, Raunsebeek, Neue Wiesen, Hasselbergwiesen, Haimarer Wiesen, Sohrwiesen und Herzbruchwiesen weisen auf die besonderen natürlichen Gegebenheiten hin. Zahlreiche Kleingewässer, seltene Vegetationsflächen sowie naturnahe Bruch- und Laubmischwaldflächen bestimmen das vielfältige Mosaik, die ökologische und die landschaftsästhetische Qualität.
Schutzzone II
Die Schutzzone II umfasst die landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen und wenige höhergelegene Grünlandflächen. Diese überwiegend offene Kulturlandschaft wird durch einzelne Gehölzbestände, Baumreihen, Hecken und Einzelbaume bestimmt. Sie ist wegen ihrer besonderen Bedeutung als Lebensraum für heimische Vogelarten und auch als Rast- und Nahrungsplatz für Zugvögel in ihrem Bestand zu schützen.
Naturkundlich Interessierte finden wertvolle Hinweise zum Gebietscharakter auch auf der Homepage des NABU Hannover:
. http://www.nabu-hannover.de/sohrw-aktuell.html
Im Rahmen der etwa vierstündigen ornithologischen Exkursion hatten auch wir Gelegenheit, eine ganze Reihe von Beobachtungen zu machen. Die Liste mit den beobachteten 41 Arten befindet sich im Mitgliederteil.
Fotos: Kauer