Mit bloßem Auge erkennt der Spaziergänger an den Koldinger Seen meist nur „Vögel“ auf der Wasserfläche, mal abgesehen von den im Winter dort zahlreich zu beobachtenden Silberreihern, die sich vor dem dunkleren Gehölzen am Seeufer deutlich abzeichnen.
Erst mit dem Spektiv oder einem guten Fernglas wird deutlich, wie viele verschiedene Arten an Wintergästen dort nebeneinander die kalte Jahreszeit verbringen. Und wohl dem, der die Gelegenheit hat, den Besuch zusammen mit guten Ornithologen zu absolvieren, erfährt er bei dieser Gelegenheit doch so beiläufig gleich eine ganze Menge mehr über die Arten, die es zu sehen gibt: detaillierte Erklärungen der Unterscheidungsmerkmal der einzelnen Arten, ihrer Lebensraum- und Nahrungsansprüche. So etwas bleibt (hoffentlich) bis zum nächsten Besuch haften.
Die Koldinger Seen sind ein Lebensraum aus zweiter Hand. Er ist durch intensiven Bodenabbau entstanden. Über 40 Jahre wurden hier Kiessande gefördert und zu hochwertigen Zuschlagstoffen für die Bauwirtschaft verarbeitet. Hinterlassenschaft: Rund 190 Hektar Wasserfläche, verteilt auf gut ein Dutzend Seen. Wegen der großen Bedeutung für Flora und Fauna, insbesondere für die Vogelwelt, steht die Seenlandschaft seit 2001 unter Naturschutz. Neben dem Steinhuder Meer ist sie das bedeutendste Vogelrastgebiet in der Region.-
Wir sind häufiger im Winterhalbjahr dort, in diesem Jahr verstärkt durch eine Gruppe von Ornithologen unseres Muttervereins, des OVH.
Hier eine Liste unserer heutigen Beobachtungen:
Amsel
Blässgänse
Blässhühner
Blaumeise
Buntspecht
Eichelhäher
Eisvogel
Gänsesäger
Gartenbaumläufer
Gimpel
Goldammer
Grünspecht
Haubentaucher
Höckerschwan
Kohlmeise
Kormoran
Löffelente
Mäusebussard
Pfeifenten
Rabenkrähen
Reiherenten
Rotkehlchen
Schnatterenten
Schwanzmeisen
Seidenreiher
Silberreiher (sicherlich mehr als 50 Ex.)
Steppenmöwe
Stieglitz
Stockenten
Tafelenten
Turmfalke
Wacholderdrossel
Wintergoldhähnchen
Zaunkönig
Zwergsäger
Dazu noch div., nicht einzeln bestimmte Möwenarten.