Foto: Landesbund für Vogelschutz, München
Foto: Landesbund für Vogelschutz, München

Spatzen sind Kolonievögel und brüten gerne in Gesellschaft ihresgleichen. Von ihrem Geburtsort entfernen sie sich nur 1 bis 2 Kilometer. Als Höhlenbrüter nisten sie vorzugsweise an Gebäuden, aber sie bauen auch Freinester in dichten Hecken oder Fassadenbegrünungen. An Gebäuden nutzen sie Spalten und Nischen aller Art, meist im Dach- oder Fassadenbereich.

Vogelbestandserfassung in Adlum 2013

Bestandserfassung vom 21.04.2013 (Foto: Kauer)
Bestandserfassung vom 21.04.2013 (Foto: Kauer)

(wk) Welche Vogelarten sind in Adlum anzutreffen? Wieviel Einzelindividuen bzw. Brutpaare weisen welche räumliche Verteilung in der Ortschaft auf? Lassen sich Unterschiede zu in früheren Jahren durchgeführten Zählungen feststellen? Worauf könnten diese beruhen?

 

Mit diesen Fragen beschäftigt sich die aktuelle Vogelbestandserfassung, die der Naturschutzverein unter Führung von Werner Hormann in Adlum durchführt.

 

Geplant sind 4 Ortsbegehungen. 3 Termine fanden bereits am 07. und 21. April sowie am 05. Mai 2013 statt, die letzte Bestandsaufnahme wird am Pfingstmontag (20. Mai) folgen. Mit Fernglas und Klemmbrettern nebst Listen und Ortsplan  "bewaffnet" machen dann Vereinsmitglieder unter Führung ornithologisch versierter Beobachter ihren Rundgang in der Ortschaft und dokumentieren ihre Beobachtungen. Es gehört schon viel Übung und eine entsprechend ausgebildete "selektive Wahrnehmung" dazu, die Vögel zu sichten, oft verraten sie sich auch nur durch ihre typischen Rufe. Damit die Zahlen auch für den wissenschaftlichen Vergleich taugen, hatte sich dankenswerterweise der Experte Josef Folger vom OVH bereit erklärt, die Mitglieder in die Standards der Beobachtung und Dokumentation einzuführen.

 

 

Bedingt durch das diesjährig erst sehr spät einsetzende Frühlingswetter sind eine ganze Reihe von Zugvögeln erst zwischen der ersten und zweiten Begehung eingetroffen. Partnerwahl und der Beginn des Brutgeschäfts stehen unter entsprechendem Zeitdruck.

 

Ausgehend von der Sporthalle in Adlum führt der Rundgang durch die Ortschaft zunächst durch die Kemmer Str. nach Süden, dann durch die Straße "Am Meerfeld" und über die Wilhelm-Kaune-Str. zur Georg-Str., von dort aus zum Teich und durch den "Dunklen Weg" zurück zur Brinkstr. Ein Schlenker durch die "Twetje" und  "Kirchstr." führt dann zurück zum Ausgangspunkt.

 

Interessant ist, dass die Vögel sich nicht gleichmäßig auf die Ortschaft verteilen, sondern dass es sowohl "belebte" als auch an anderen Stellen eher "ruhige" Bereiche gibt. Die Unterschiede werden in erster Linie optisch und akustisch durch die Sperlinge angezeigt. Alter Gebäudebestand bietet in aller Regel ausreichend Nistmöglichkeiten, dort entstehen regelrechte kleine Brutkolonien. In Bereichen mit modernen Häusern ist es merklich ruhiger, was daran liegt, dass die Fassaden und Dächer wesentlich weniger Nischen und Lücken aufweisen und die Sperlinge deshalb auf andere Bereiche ausweichen müssen. Aber auch die sonstigen Vogelarten mit ihren jeweils individuellen Lebensraumanforderungen konzentrieren sich gern auf Bereiche, die vom Ordnungssinn der Eigentümer nicht zu stark geprägt sind.

Nach Abschluss der Bestandserfassung werden wir die Beobachtungslisten auswerten und die Ergebnisse in der regionalen Presse veröffentlichen.

 

Die Vogelbestandsaufnahme bildet, wie eingangs erwähnt, nicht nur die momentane Sitution in Bezug auf Artenvielfalt und Individuenzahl ab. Da diese Zählungen in zeitlichem Abstand bereits seit Gründung des Vereins mehrmals durchgeführt  wurde (erstmalig im Jahre 1986), werden die Beobachtungsergebnisse auch Fragen zu Umfang und Gründen der Bestandsveränderungen beantworten bzw. neu aufwerfen. 

 

 

 

 

 

Fotos zum Beobachtungstermin 07.04.2013 (Fotos: Kauer, Quante):

- zum Vergrößern Fotos bitte anklicken -

 

 

 

Fotos zum Beobachtungstermin 21.04.2013 (Fotos: Kauer):

 

Fotos zum Beobachtungstermin 05.05.2013 (Fotos: S. Quante):